Was verstehen wir unter dem eingedeutschten Terminus Assistive Techonologien - oder, wie ebenfalls in Deutschland üblich, Rehabilitationstechnologien bzw. Unterstützungstechnologien?

Nun, Assistive Technologien sind Artefakte - zumeist technologischer Art, aber nicht grundsätzlich -, die es körperlich eingeschränkten Personen ermöglichen, soweit wie es geht die eigene Umwelt zu erfahren (bspw. Rollstühle, Hörgeräte, Kommunikationshilfen usw.). Scherer [1, S. 36] definiert hierzu: "Assistive technologies or devices are tools for enhancing the independent functioning of people who have physical limitations or disabilities."

Und was hat dies mit Linguistik und insbesondere Computerlinguistik zu tun?

Wie eben schon angeklungen, gibt es sog. Kommunikationshilfen, die Personen mit schwer verständlicher bzw. fehlender Lautsprache ebendiese ergänzen ("augmentative communication") oder ersetzen "(alternative communication"). Hierbei lässt sich zwischen einfachen Kommunikationshilfen (bspw. Kommunikationstafeln) und hoch-technologischen Hilfen (bspw. elektronische Kommunikationshilfen / Sprachcomputer, hierzulande auch "Talker" genannt) unterscheiden. Diese Hilfen finden ihre Anwendung im Bereich der Unterstützten Kommunikation (UK). Um diese "Talker" (im brit. Origial: "Voice Output Communication Aid" / "VOCA") zu realisieren, findet hier die Computerlinguistik eines ihrer Forschungsfelder.

Literatur

  1. Scherer, M. (2005). Living in the State of Stuck - How Assistive Technology Impacts the Lives of People with Disabilities. Brookline Books, MA.
  2. Mullennix, J. & Stern, S. (2010). Computer Synthesized Speech Technologies - Tools for Aiding Impairment. IGI Global, Hershey PA.
  3. Pullin, G. (2009). Design meets Disability. MIT Press, London
  4. Handbuch der Unterstützten Kommunikation (LBW). von Loeper Literaturverlag, Karlsruhe
  5. Revermann, C. & Gerlinger, K. (2010). Technologien im Kontext von Behinderung. edition sigma, Berlin

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Betreut von: Jan-Oliver Wülfing, Sankt Augustin